VELOSZENE SCHWEIZ 12/98

Zurück zum Ursprung

Aus dem GP Suisse wird 1999 wieder die Meisterschaft von Zürich. Neu wird der Start und Ziel des Rennens ins Zürcher Stadtzentrum verlegt, der Parcours führt über einen 50-Kilometer-Kurs im Zürcher Oberland.

Der Knatsch zwischen Serge Lang, seit fünf Jahren Organisator des Weltcuprennens "GP Suisse", und dem Radfahrerverein Zürich (RVZ) als Besitzer dieses Rennens hat länger angedauert als erwartet (VELO berichtete). Ursprünglich war ein Entscheid des Direktionskomitees des Radsport-Weltverbandes (UCI) bereits per 5. Oktober erwartet worden. Doch offenbar waren zu diesem Zeitpunkt die internen Machtkämpfe bereits am laufen. Schliesslich verfügen beide Parteien über enge Kontakte zu den hohen UCI-Funktionären. Nur diese Vermutung lässt erklären, weshalb die UCI vorerst für den 22. August 1999 ein Weltcuprennen in der Schweiz im Radrennkalender vorgemerkt hat - ohne aber auf Details einzugehen. Doch mittlerweilen hat sich die UCI doch zu einem Entscheid durchringen können. Der Weltverband überträgt die Weltcuprechte neu dem RVZ. Lang kündigte daraufhin prozessale Schritte an. "Ein Jahr Kampf und Krampf ist damit zu Ende gegangen", atmete RVZ-Vertreter Robert Ochsner erleichter auf.

Einem allfälligen Prozess blickt Ochnser indes gelassen entgegen: "Die vertraglichen Vereinbarungen sind eindeutig. Deshalb war für mich der UCI-Zusage der einzige vernünftige und logische Entscheidung." Der RVZ versucht nun in den kommenden Wochen zusammen mit seinem Partner und Tour-de-Romandie-Veranstalter Daniel Perroud Organisation (DPO), ein Grobkonzept zu entwickeln. Seit längerem ist klar, dass die Veranstaltung wieder zu ihrem ursprünglichen Namen zurückkehrt: Meisterschaft von Zürich / Championnat de Zurich.

Offene Fragen sind derzeit vor allem noch bei den (noch) fehlenden Sponsoren und beim Parcours auszumachen. Unbestritten ist, dass man vom bisherigen Parcours mit den traditionellen Aufstiegen wie Regensberger und Hüttiker abkommt. Stattdessen plant der RVZ eine mehrmals zu befahrender Rundkurs (40 bis 50 Kilometer) im Zürcher Oberland, voraussichtliches topographisches Hindernis wird der Pfannenstiel sein. "Wir mussten der Polizei die Zusicherung geben, bei der Streckenwahl weitgehend auf ihre Wünsche Rücksicht zu nehmen", erklärt Ochsner die noch existenten Unsicherheiten. Die Zielankunft wird ebenfalls nicht mehr auf der offenen Rennbahn in Zürich-Nord stattfinden, sondern ins Stadtzentrum verlegt: Start vor dem Stadthaus, Ziel auf dem Utoquai beim Bellevue.

Bleibt noch die Frage um die Fernsehrechte der Veranstaltung. Lang hatte diese in einem langjährigen Vertrag der Firma Halva abgetreten; der RVZ ist gemäss Ochsner an der Weiterführung dieses Vertrags interessiert. Und der RVZ würde durchaus auch andere Verträge gerne von Lang übernehmen, was der Sportcom-Chef aufhorchen lassen müsste. Denn diese Vereinbarungen, so Ochsner, würde die neue Organisation dem früheren Boss "selbstverständlich verprovisionieren."

Pascal Meisser

Interview mit Bruno Risi und Kurt Betschart

Roger Furrer - vom Sprint zur Américaine

Ist der ARiF-Cup am Ende?

Beat Schwarzenbachs Weg zur Spitze

"Schneller Junge" - Weltmeister Fabian Cancellara

Züri-Metzgete: Zurück zum Ursprung

Bilanz des ersten Frauen-Cups

"Höheres im Sinn" - Rüebliland-Sieger Xavier Pache

Einstimmige Beschlüsse der Schweizer Profis

Nur noch eine Frage des Geldes? - VELO-Kommentar zum Thema Doping

Namen und News