VELOSZENE SCHWEIZ 02/99

Zukunftspläne

Der Schwierigkeitsgrad ist gegenüber 1998 leicht reduziert worden, dazu fällt das traditionell gewordene Teilstück in die deutsche Schweiz weg – dennoch verheisst die 53. Auflage der Tour de Romandie (4. bis 9. Mai 1999) ein sehr attraktives Rennen.

Geographisch konzentriert sich die Tour de Romandie 1999 wieder auf ihr Kerngebiet: fast alle Regionen der Westschweiz werden auf der 750 Kilometer langen Fahrt durchquert; einzig der Jura bildet die Ausnahme. Nicht vorgesehen war auch, dass die Tour de Romandie die Deutschweiz links liegen lässt. Zwar war ein Halt ennet der Sprachgrenze vorgesehen gewesen. "Der Organisator hat sich aber kurzfristig zurückgezogen, und nicht gerade auf die feine Art", informierte der Tour-Veranstalter Daniel Perroud.

Ansonsten orientiert sich die Streckenkonzeption an den Vorlagen früherer Austragungen: ein Prolog, ein Zeitfahren, zwei Flachetappen und zwei Bergankünfte bilden jenen Mix, der so kurz vor dem Giro d'Italia den grossen Mannschaften eigentlich zusprechen sollte. Gegenüber 1998 wurde die Totaldistanz jedoch um 44 Kilometer reduziert; nun misst keine Etappe mehr als 200 Kilometer. Auch die Höhendifferenz wurde um rund 1'000 Meter gestutzt. Perroud will dies als Ansatz zur Lösung des Dopingproblems verstanden haben. Auch wenn er sich bestimmt keine Illusionen machen will: "Ich weiss, dass es nicht an diesen 44 Kilometern liegt, ob sich jemand dopt oder nicht. Es soll aber als Zeichen gewertet werden, dass wir bereit sind, nicht jedes Jahr noch mehr von den Rennfahrern verlangen zu wollen." Perroud hat sich an einer Sitzung von Tour-Veranstaltern unter der Leitung von Tour-de-France-Chef Jean-Marie Leblanc für die Doping-Charta ausgesprochen. "Auch bei uns wird ein Fahrer, der bei einer Doping-Kontrolle überführt wird, sofort aus dem Rennen ausgeschlossen", bekräftigt Perroud.

Fortgesetzt wird die Live-Übertragung im Fernsehen. Die Zahlen von 1998 überraschten derart, dass sich das Westschweizer Fernsehen TSR sogar überlegt, den täglichen Kurzbericht von 15 auf 25 Minuten auszubauen. Der Marktanteil während den Etappen betrug auf TSR zuweilen bis zu 50 Prozent, im Deutschschweizer Kanal SF DRS waren es immer noch gegen 20 Prozent.

Die Vorzeichen stehen also gut - und Perroud blickt bereits in Richtung Jahrtausendwechsel. "Wir haben beim Weltverband UCI ein Begehren eingereicht, um im Jahr 2000 einen zusätzlichen Renntag zu erhalten", liess Perroud durchblicken. Dannzumal möchte er nämlich die Tour de Romandie zu einer Art Tour de Suisse vergrössern und sämtliche drei grossen Landesteile befahren. Seine Weitsicht hat aber auch noch andere Hintergründe. Wie an der Pressekonferenz im Dezember bekanntgeworden war, schliesst sich Perroud künftig mit Marc Bivers IMG Suisse zusammen. Mit diesem Kauf von DPO möchte sich Marc Biver, Manager von zahlreichen Schweizer Radprofis und Organisator der Rominger Classic und "Quer durch Lausanne" im Veranstaltungssegment noch stärker positionieren. Während den kommenden fünf Jahren wird dennoch Perroud – künftiger Vizedirektor von IMG Suisse – für seine Veranstaltungen, Tour de Romandie und Meisterschaft von Zürich, verantwortlich sein. Den Beweis, wie gut ihre Zusammenarbeit klappen wird, wolllen Biver und Perroud bereits im kommenden Herbst mit einem grossen Bahnmeeting in Genf beweisen. Nötig wäre das zwar nicht, denn Ähnliches haben die beiden bereits vor rund zwei Jahr auf die Beine gestellt: Perroud organisierte den Bahn-Event "La Légende du Vélo", Biver brachte mit Tony Rominger einen der besten Radfahrer an den Start. Damals aber noch unabhängig voneinander.

Pascal Meisser

Die Etappen

4. Mai 1999: Prolog in Bernex (4,9 km)
5. Mai 1999: 1. Etappe Balexert/Genève - Val-de-Travers/Fleurier (159,6 km)
6. Mai 1999: 2. Etappe Val-de-Travers/Fleurier - Moléson/Gruyères (172,9 km)
7. Mai 1999: 3. Etappe Bulle - Moudon (54 km) und 4. Etappe Zeitfahren in Moudon (18,5 km)
8. Mai 1999: 5. Etappe Moudon - Veysonnaz (189,7 km)
9. Mai 1999: 6. Etappe Sion - Genève (189,7 km)
Totaldistanz: 751 km

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