VELOSZENE SCHWEIZ 02/99

Sieg Nummer 5

Zum fünften Mal gewannen die beiden Urner Bruno Risi und Kurt Betschart das Zürcher Sechstagerennen. Im Final schlug Risi den Vorjahressieger Silvio Martinello (mit Partner Marco Villa) um wenige Zentimeter.

Dass der Sieg nach einem Jahr Unterbruch am Zürcher Sechstagerennen wieder an Risi/Betschart gegangen ist, könnte man anhand der Alternanz zwischen dem Urner Duo und den Vorjahressiegern Martinello/Villa maliziös als logische Folge betrachten – auch wenn nicht einmal falsche Juryentscheide (wie 1997) Zweifel an der sportlichen Korrektheit erheben konnten. Immerhin: Der fünfte Erfolg für Risi/Betschart in Zürich bedeutete zugleich den dritten Saisonsieg. Damit erhöht sich ihr Total auf 22 Sixjours-Erfolge.

Erfolg sei dank kam in der Schlussnacht endlich jene Stimmung auf, die man während der ganzen Woche im Hallenstadion vermisst hatte. Zwar lag die Führung des Zürcher Sechstagerennens in neuen Händen, zwar genoss die Prominenz im Innenrondell eine bessere Aussicht auf die Piste – den erhofften Aufschwungen konnte Showbiz-Vertreter André Béchir zusammen mit dem Sportlichen Leiter Urs Freuler (noch) nicht herbeiführen. Obwohl bereits vor der Schlussnacht die Finanzlage in der Sixjours-Kasse besser war als 1997, mussten die Organisatoren erneut einen Zuschauerrückgang von rund zehn Prozent auf rund 36'000 hinnehmen. Zum Vergleich: 1994 fanden noch über 43'000 Zuschauer den Weg ins Hallenstadion.

Hat das Sechstagerennen seinen Status als Gesellschaftsanlass verloren? Wird dem Publikum zuwenig geboten? Sprechen die Schweizer auf zusätzliche Show-Elemente überhaupt an? Diese Fragen müssen sich Béchir und Freuler stellen – und die gewonnenen Kenntnisse im kommenden Jahr umsetzen. "Es ist noch nicht perfekt", sagt Béchir selbstkritisch – und macht sich auf den richtigen Weg gen 1999. Kein Wunder: der Chef der Konzert-Agentur "Good News" ist sich nicht zu schade, über den eigenen Schatten zu springen, solange es dem Produkt nützt – im Gegensatz zu seinen Vorgängern.

Bloss auf der Suche nach einem Nachfolge-Paar von Risi/Betschart nützt seine Lernbereitschaft herzlich wenig. Denn die lassen sich nicht wie die Infrastruktur auf Papier planen. Trotz dem Schweizer Sieg von Marcel Dunkel (24) und Markus Kammermann (23) im "Sixjours de l'Avenir", dem ersten rein schweizerischen Sieg seit 1992, ist die Lücke hinter Risi/Betschart nicht kleiner geworden. Zumal die beiden Urner in diesem Alter bereits bei den Profis siegreich gewesen waren.

Pascal Meisser

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