Eschlikon by night
Mondaufgang 2. Teil: Die Fahrt in der Nacht

Die Nacht ist über uns hereingebrochen, zuvor aber kamen wir in Genuss eines phantastischen Sonnenuntergangs. Noch phantastischer aber war, dass sich die imposanten Gewitterwolken verzogen, ohne sich über uns zu entleeren. In der Nacht ist Vorbereitung die halbe Fahrt. Noch bevor die letzten Sonnenstrahlen weg sind, muss das Licht am Bike installiert werden und alle Dinge, die zum Fahren nötig sind an einem bestimmten Ort deponiert werden, sonst findet man sie nicht, was vor der Ablösung ziemlich nervenaufreibend sein kann.

Die Stimmung in unserem Team ist noch immer gut, auch wenn ich eine Ablösung verpasst habe und Martin Born eine Runde mehr zu fahren hatte — was mich ein Bier kostete. In der Nacht werden die unterschiedlichen Infrastrukturen der einzelnen Teams noch besser sichtbar. Da hat es welche, die sind mit halben Festzelten angereist und verfügen über Schlaf- und Bikeräume. Andere wiederum haben nur Zelte dabei wie wir. Da die Nacht jedoch trocken bleibt, ist das kein Handicap. Dennoch muss man vorsichtiger fahren, nicht nur wegen der Dunkelheit. Durch die höhere Luftfeuchtigkeit wird das Gras nass was in Kurven recht heimtückisch sein kann, da man plötzlich wegrutscht.

Das gute an 24-Stunden-Rennen ist, dass man rund um die Uhr essen kann. Man muss in sich hineinstopfen, was geht, sonst läuft man irgendwann Gefahr, einen Hungerast zu erleiden. Auch die Flüssigkeitsaufnahme war bisher enorm. Im Rennen tranken wir heute Nachmittag bis 1,5 Liter pro Stunde.

Mit Einbrechen der Nacht macht sich erstmals Müdigkeit bemerkbar. Der Rhythmus — wenigstens neben der Rennstrecke — ist, abgesehen von den Leuten in der Bar, nicht mehr ganz so hoch. Auf dem Parcours muss man jedoch doppelt aufpassen. Die Streckenkenntnis, die man sich am Tag angeeignet hat, leistet jetzt nützliche Dienste, bald kennt man jedes Schlagloch und jede Wurzel. Das ist wichtig, in der Abfahrten werden Spitzengeschwindigkeiten von über 60 km/h gemessen. Ein Ausrutscher in die Botanik kann bei diesem Tempo böse Folgen haben. So jetzt übernehm ich meine zwei Nachtstunden bis vier Uhr, anschliessend versuche ich ein bisschen Schlaf zu finden. Das nächste Update erfolgt zum Rennende gegen 14 Uhr.

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Phantastischer Sonnenuntergang und Gewitterwolken, die sich nicht bei uns entluden.
Lichtmontage Map
Kampf mit der Tücke des Objekts: die Montage der Stirnlampe
Nachtfahrer
Die Fahrt in der Nacht erfordert viel Aufmerksamkeit und eine gute Beleuchtung.
Feuerwerk
Das Eschliker OK hatte immer wieder eine Überraschung parat.
Nachtreparatur
Die Fahrt rund um die Uhr hinterlässt Spuren beim Material...
Massagen
....und Menschen. Die Masseure haben zu später Stunde alle Hände voll zu tun.
Stimmung in der Bar
Alle gehen bis zum Letzten: die einen auf dem Bike und die anderen......