VELOSZENE SCHWEIZ 10/98

Von der Post zur Bank

Die Post hat entschieden: 1999 will das Grossunternehmen keine Erstdivisionsmannschaft finanzieren. Deshalb ziehen Markus Zberg und Niki Aebersold vom Post Swiss Team weg und wechseln zum holländischen Rabobank-Team.

Schlag auf Schlag folgten sich in den vergangenen Wochen die Höhepunkte für das Post Swiss Team: am 23. August durften sie dank einer Wild card zum ersten und letzten Mal in dieser Saison an einem Weltcuprennen starten. Mit diskreten Leistungen allerdings. Einzig Markus Zberg tauchte einmal vor der Fernsehkamera auf, allerdings mit negativen Vorzeichen. Just im steilsten Stück des Aufstiegs zur Siglistorfer Anhöhe erlitt Zberg einen Speichenbruch und liess sich das Rad seines Teamkollegen Roger Beuchat geben. Als dieser ihn anstossen wollte, fiel Beuchat beinahe um, weil die Radsportschuhe keinen guten Halt erlauben. Dieser Zwischenfall warf Zberg aus dem Rhythmus und er verlor viel Kraft, um wieder zum Verfolgerfeld aufzuschliessen. Dennoch wurde er schliesslich als bester Schweizer Elfter, nur wenige Sekunden hinter dem italienischen Sieger Michele Bartoli.

Eine Woche später folgte der nominell gutdotierte GP de Plouay im Nordwesten Frankreichs, bevor am 5. September die Schweizer an der Spanien-Rundfahrt zu ihrem ersten grossen Etappenrenen starteten. Was für die meisten "Pöstler" die verdiente Kür auf radsportlich höchstem Niveau bedeutet, ist für Schweizer Meister Niki Aebersold (26) und sein Mannschaftskollege Markus Zberg (24) das Ende ihrer Abschiedstournee im goldfarbenen Post-Trikot.

Denn nachdem die Post bekanntgegeben hatte, dass sie den Budgetrahmen nicht wie von Betreuer und Fahrer gefordert von zwei auf drei Millionen Franken erhöhen werde, legte Aebersolds neuer Berater Marc Biver (IMG Schweiz) dem Athleten eine Serie von Angeboten vor. Kein Wunder, denn ein Fahrer, der Offensive, Spektakel und Erfolg in sich vereint, ist immer eine gefragte Person. Schliesslich unterschrieb der Emporkömmling zusammen mit Markus Zberg bei der holländischen Profi-Radsportgruppe Rabobank, wo bereits Zbergs älterer Bruder Beat unter Vertrag steht - und entschied sich damit gegen die Offerten von Cofidis (Roland Meier) und Mapei (Camenzind). Der Entscheid war schnell gefällt: "Rabobank verfügt zwar über viele und gute Fahrer, aber sie sind offenbar zuwenig erfolgreich", erklärt Aebersold. Deshalb seien Markus Zberg und er explizit als Siegfahrer verpflichtet worden. Das gefällt dem Steffisburger. Denn wer zwei Etappen an der Tour de Suisse gewonnen hat, möchte künftig auch an anderen grossen Rennen erfolgreich sein.

Pascal Meisser

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