Rennbericht
5. Lauf iXS swiss bike classic 2005
EKS-Goldenrace Schaffhausen
11. September 2005
 

 
Simon Richli zum dritten Mal ungeschlagen

(pd) Bei garstigem Wetter hat Simon Richli bereits zum dritten Mal nach 2002 und 2004 das von grossen Zeitrückständen geprägte Goldenrace in Schleitheim gewonnen. Als zweiter übernahm Sandro Spaeth erstmals das Leadertikot in der iXS swiss bike classic, die er in den beiden Vorjahren bereits gewonnen hatte. Im Spurt um Platz drei liess Thomas Stoll den Franzosen Frédéric Frech hinter sich. Bei den Frauen gewann Vorjahressiegerin Esther Süss mit neuem Streckenrekord vor Weltcup-Leaderin Daniela Louis und Dolores Mächler-Rupp, die damit das Trikot der Führenden von Andrea Kuster übernahm.

Im strömenden Regen löste sich schon kurz nach dem Start eine Spitzengruppe mit allen Favoriten. Thomas Stoll, Simon Richli und Thomas Zahnd bildeten die Vorhut in der ersten Steigung. Nach einem Sturz von Zahnd und Stoll übernahm Richli die alleinige Führung, die er bis zum Schluss auf 4:21 Minuten ausbaute.
«Meine Saison war bisher miserabel. Ich bin total überrascht von diesem Sieg», sagte Richli im Ziel. Er habe zwar gewusst, dass seine Form wieder aufsteigende Tendenz aufweise. Doch dass es am Goldenrace gleich zum Sieg reichen würde, sei nicht zu erwarten gewesen. Hilfreich bei seiner dritten Siegfahrt nach 2002 und 2004 waren die tadellosen Streckenkenntnisse des Osterfingers. «Das Goldenrace ist mein Heimrennen. Ich habe in den letzten zwei Wochen nur noch auf der Rennstrecke trainiert», erklärte der Ostschweizer. An seinen Sieg konnte er allerdings erst glauben, als er bei der zweiten Passage auf dem «Hagen» erfuhr, dass er über vier Minuten Vorsprung hat.

Sandro Spaeth, der nasses und kaltes Wetter gar nicht mag, konnte sich auf der zweiten Hälfte der 75-km-Runde noch auf den zweiten Platz vorarbeiten. Dass er heuer in der iXS bike classic bereits zum vierten Mal«nur» zweiter geworden war, nahm er gelassen: «Im Hinblick auf die Gesamtwertung war es mir wichtig, Thomas Stoll und Thomas Girardi möglichst viel Zeit abzunehmen. Das ist mir gelungen», erklärte Spaeth, der sich erstmals in dieser Saison ins iXS-classic-Leadertrikot einkleiden lassen konnte. Thomas Stoll, wie Richli ebenfalls aus der Gegend des Goldenrace, sagte nach der Schlammschlacht: «Das war ein brutaler Kampf gegen das Wetter, die Strecke, den inneren Schweinehund und am Schluss noch gegen Frech». Auf der Zielgeraden hatte sich Stoll im Spurt gegen den Franzosen Frédéric Frech durchgesetzt, obwohl Stoll auf den letzten Kilometern bedingt durch das kühle Wetter noch von Krämpfen gepeinigt wurde.

Als fünfter erreichte Thomas Girardi das Ziel, letztmals im Leadertrikot der iXS swiss bike classic. «Nach meinem Rückschlag am Nationalpark Bike Marathon, wo ich einen schlechten Tag erwischt hatte und über 20 Minuten einbüsste, musste ich mich neu motivieren. Den Rückstand, den ich in Scuol eingefangen habe, macht den Kampf um die Podestplätze in der classic wieder verdammt knapp», erklärte der Wangser. Nicht auf Touren kam der Schaffhauser Thomas Spichtig , der das Ziel als 8. mit bereits 12:20 Minuten Rückstand erreichte. «Ich merkte bald, dass das Tempo an der Spitze für mich zu hoch ist. Ich suchte deshalb meinen eigenen Rhythmus», erklärte der Marathon-Weltcup-Dritte, der sich derzeit auf die verbleibenden Läufe der Weltserie vorbereitet.

Einen Start-Ziel-Sieg realisierte
Vorjahressiegerin Esther Süss. In neuer Rekordzeit umrundete die Aargauerin die 75-km-Strecke vor Weltcup-Leaderin Daniela Louis, die nach ihren Magenproblemen beim letzten Lauf in Scuol noch immer nicht 100 prozentig ihr Rendement erreicht hat. Der dritte Platz von Dolores Mächler-Rupp reichte, um Andrea Kuster das Leadertrikot abzujagen, die das Ziel als vierte erreichte.

Spannend auch das Finale auf der Kurzdistanz, wo es im Kampf um den Sieg zu einem Sprintentscheid zwischen Nicola Rohrbach und Pascal Schmutz kam, den Rohrbach um einen Wimpernschlag für sich entschied. Kurzdistanz-Leader Urs Huber, der die beiden letzten Läufe gewonnen hatte, schied aus, behauptete seine Führung in der iXS-classic-Zwischenwertung aber dennoch.


Resultate (anklicken, wenn ausführlich gewünscht):
Herren (75 km): 1. Simon Richli (Osterfingen) 3:16:45. 2. Sandro Spaeth (Muttenz) 4:21. 3. Thomas Stoll (Osterfingen) 6:51. 4. Frédéric Frech (Fr) 6:51. 5. Thomas Girardi (Wangs) 7:29. 6. Pascal Cattin (Grenchen) 10:23. 7. Ueli Niederhauser (Liedertswil) 10:10. 8. Thomas Spichtig (Schaffhausen) 12:20. 9. Steffan Roffler (Chur) 12:41. 10. Torsten Marx (De) 13:19.
Stand 5/6: 1. Spaeth.

Frauen (75 km): 1. Esther Süss (Küttigen) 3:55:44. 2. Daniela Louis (Nesslau) 6:31. 3. Dolores Mächler-Rupp (Feusisberg) 18:38. 4. Andrea Kuster (Davos Platz) 21:59.

Stand 5/6: 1. Mächler-Rupp.

Herren (42 km): 1. Nicola Rohrbach (Langenbruck) 1:38:19. 2. Pascal Schmutz (Riehen) 0:01. 3. Claudio Fiechter (Volketswil) 0:09. 4. Daniel Schütz (Schaffhausen) 0:33. 5. Urs Baumann (Igis) 2:55. ausgeschieden: Urs Huber (Jonen)
Stand 5/6: 1. Urs Huber (Jonen).

Frauen (42 km): 1. Susanne Litscher (Thal) 1:56:16. 2. Antonia Wipfli (Seedorf/UR) 2:36. 3. Corina Gantenbein (Zizers) 4:11.
Stand 5/6: 1. Wipfli.

Thomas Spichtig führt das Feld in der Startphase an.
Frédéric Frech und Thomas Stoll «pflügen» durch den Wald.
Simon Richlis Streckenkenntnis war offensichtlich
Sandro Spaeth entledigt sich seiner Jacke.
Richlis Freude über den unerwarteten dritten Sieg.
Die schnellsten Frauen (l-r) Louis (2.), Siegerin Süss und Leaderin Mächler.
Die aktuellen iXS swiss bike classic Leader.