28. GP Osterhas, 15. April 2006

Vorjahrssieger Gilbert Obrist gewinnt erneut den GP Osterhas

Überlegen hat Vorjahressieger Gilbert Obrist erneut das Affoltemer Radkriterium «GP Osterhas» gewonnen, das durch die Absage der Stauseerundfahrt zugleich der Deutschschweizer Saisonauftakt der Strassenfahrer war. Mit einem starken Team im Rücken holte sich der 24-jährige gleich sämtliche zehn grossen Wertungen – ein Novum in Affoltern. Bereits zehn Runden vor Schluss stand Obrist als Sieger fest. Die verbleibenden beiden Podestplätze gingen an Primin Lang und Simon Zahner.

«Das Kräfteverhältnis unter den Mannschaften war relativ ausgeglichen. Das führte dazu, dass keine Fluchtgruppe entscheidend wegkam», erklärte Obrist. «Durch den Modus in Affoltern, wo es nach jeder Runde Wertungspunkte zu gewinnen gibt, fiel das Tempo nie zusammmen», ergänzte der zweitplatzierte Lang.

Wie Obrist diesen Sieg allerdings einfuhr, hat selbst «alte Hasen» wie GP-Osterhas-Gründer und noch heute Speaker des Traditionsanlasses, Hans Jucker, sowie NZZ-Radsportjournalist Ernst Bretscher erstaunt. Fahrer wie Richard Trinkler (GP Osterhassieger 1979-1981) und Roman Jeker (1994) pflegten bei ihren Siegfahrten das Rennen jeweils nach Belieben zu dominieren. Doch dass ein Fahrer gleich sämtliche zehn grossen Wertungen für sich entschieden hatte, daran konnte sich niemand erinnern.

Obrist mit stupender Leichtigkeit

Obrist indes sprintete mit einer stupenden Leichtigkeit. Nur Pirmin Lang und Simon Zahner konnten den 24-jährigen Aargauer in Reichweite halten. Während sich die beiden Fahrer von Bürigs Cycling Team die kleinen Wertungen holten, schnappte sich Obrist regelmässig die grossen – sogar die letzte, doppelt zählende Zieleinfahrt, die er für den Sieg gar nicht mehr benötigt hätte. «Das Kräfteverhältnis unter den Mannschaften war relativ ausgeglichen. Das führte dazu, dass keine Fluchtgruppe entscheidend wegkam», erklärte Obrist. «Durch den Modus in Affoltern, wo es nach jeder Runde Wertungspunkte zu gewinnen gibt, fiel das Tempo nie zusammmen. Das vereitelte sämtliche Ausreissversuche», ergänzte der zweitplatzierte Lang.

Eminger bei den Amateuren

Ähnlich souverän agierte auch Christian Eminger in der U23/Amateur/Masters-Kategorie. Letztes Jahr noch sechster bei den Elite, überflügelte der 42-jährige heuer seine 20 und mehr Jahre jüngeren Mitstreiter deutlich. Nur René Schibli (2.) und Marco Weilenmann (3.) vermochten dem in Basel wohnhaften Österreicher einigermassen Paroli zu bieten.

Auch die Rennen der Junioren und Anfänger wurden von überlegenen Protagonisten bestimmt. Bei den Junioren siegte mit deutlichem Vorsprung der Litauer Ramunas Navardauskas, der zur Zeit im Centre Mondial du Cyclisme des Radweltverbandes in Aigle trainiert und vom früheren Bahn-Olympiasieger Robert Dill-Bundi nach Affoltern begleitet wurde. Bei den Anfängern schaffte es Claudio Imhof sogar als einziger das gesamte Feld zu überrunden. Immer wieder beeindrucken auch die Schülerkategorien, wo erst am Renntag angemeldete Kinder im Primarschulalter mit normalen Strassenvelos ganz vorne mitmischen – und bei der Siegerehrung vor Stolz ihren Vorbildern in nichts nachstehen.

Resultate

Elite (88,5 km): 1. Gilbert Obrist (Obermumpf) 2:04:10, 83 Pt. 2. Primin Lang (Dagmersellen) 63. 3. Simon Zahner (Bubikon) 55. 4. Peter Oeschger (Gansingen) 21. 5. Andreas Kugler (Frasnacht) 18. 6. Mario Birrer (Therwil) 17. 7. Bruno Menzi (Obstalden) 17. 8. Ivan Schalbetter (Grengiols) 13. 9. Bernhard Oberholzer (Hefenhofen) 13. 10.  Mario Wernli (Niedererlinsbach) 13.

Amateure (44,25 km): 1. Christian Eminger (Basel) 1:01:31, 66 Pt. 2. Rene Schibli (Sulzbach) 40. 3. Marco Weilenmann (Effretikon) 29. 4. Berhard Stahl (Bertschikon) 20. 5. Marcel Rohner (Uster) 16.

Junioren (35,4 km): 1. Ramunas Navardauskas (Lit/Aigle) 49:49, 54 Pt. 2. Michael Baer (Cham) 37. 3. Kilian Moser (Matten b. Interlaken) 27.